Dynamische Tarife und erneuerbare Energien

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Das Stromsystem im Wandel

Immer mehr Strom wird heute aus erneuerbaren Quellen wie Wind und Sonne gewonnen. Das ist großartig für die Umwelt und ein wichtiger Baustein der Energiewende. Gleichzeitig stellt es das Stromsystem aber auch vor neue Herausforderungen. Während Kohle- und Gaskraftwerke planbar laufen, hängt die Stromproduktion aus Wind und Sonne stark vom Wetter ab. Weht starker Wind oder scheint die Sonne, ist Strom im Überfluss vorhanden. Flaut es ab oder wird es abends dunkel, sinkt das Angebot.

Diese Schwankungen wirken sich direkt auf den Preis an der Strombörse aus. Dynamische Tarife bilden diese Realität ab und geben Haushalten die Chance, sich anzupassen. Wer flexibel ist, profitiert gleich doppelt: von niedrigeren Stromrechnungen und einer aktiven Rolle bei der Integration erneuerbarer Energien.

Eneuerbare Energien beinflussen den Strompreis (August/2025) Quelle: SMARD

Die SMARD-Grafik für Österreich (11.–17. August 2025) zeigt, wie eng die Strompreise mit der Einspeisung erneuerbarer Energien verbunden sind. Mittags, wenn Photovoltaikanlagen auf Hochtouren laufen, fällt der Börsenpreis teils drastisch, in mehreren Stunden sogar ins Negative. Am Abend zeigt sich der gegenteilige Effekt: Mit sinkender PV-Produktion und steigender Nachfrage klettern die Preise wieder deutlich nach oben. Auch der Windstrom trägt in dieser Woche zur Entlastung bei, insbesondere an den windreicheren Tagen Mitte August. Das Beispiel macht deutlich: Dynamische Tarife spiegeln den echten Markt wider und bieten Verbrauchern die Chance, direkt von der Energiewende zu profitieren.

Schwankende Preise als Vorteil

Fixe Strompreise wirken auf den ersten Blick bequem, verschleiern aber, wie das Energiesystem tatsächlich funktioniert. Dynamische Tarife dagegen machen sichtbar, wann Strom günstig und grün verfügbar ist. An sonnigen Mittagen oder in windigen Nächten fallen die Preise oft stark, in manchen Fällen sogar ins Negative. Dann kostet Strom nicht nur nichts, er wird sogar „überschüssig“ ins Netz gedrückt. Ganz anders sieht es in den Abendstunden aus, wenn viele Menschen gleichzeitig kochen, Wäsche waschen oder Elektroautos laden: Dann steigt die Nachfrage und damit auch der Preis.

Mit einem dynamischen Tarif werden diese Unterschiede für Haushalte nutzbar. Wer den Verbrauch in günstige Stunden verlagert, spart bares Geld und sorgt gleichzeitig dafür, dass erneuerbare Energie bestmöglich genutzt wird.

Flexibilität als Schlüssel für die Energiewende

Damit immer mehr Strom aus Wind und Sonne ins Netz integriert werden kann, braucht es flexible Verbraucher. Genau hier setzen dynamische Tarife an. Sie geben Haushalten Preissignale, die sie motivieren, den Verbrauch zeitlich zu verschieben. Das Ergebnis ist ein stabiles Stromnetz, weniger Verschwendung von erneuerbarer Energie und eine gerechtere Verteilung der Lasten.

Wenn Verbraucher in Zeiten hoher Produktion ihren Strombedarf erhöhen und in Spitzenzeiten drosseln, profitieren alle Seiten. Haushalte senken ihre Kosten, Versorger müssen weniger fossile Reservekraftwerke zuschalten und die Umwelt wird entlastet. Dynamische Tarife verwandeln also individuelles Verhalten in einen systemischen Vorteil.

Beispiele aus dem Alltag

Der 24. August 2025 zeigt, wie dynamische Strompreise funktionieren. Es war ein Sonntag, viele Menschen sind zu Hause, waschen, kochen oder laden ihr Elektroauto. Gleichzeitig war es ein Tag mit hoher Sonneneinstrahlung: In den Mittagsstunden floss so viel Solarstrom ins Netz, dass die Marktpreise zeitweise ins Negative fielen.

Anmerkung: Der Einfachheit halber basieren die folgenden Beispiele ausschließlich auf den EPEX Spot AT Preisen. Exkl. Netzentgelten, Abgaben und Steuern. Der Aufschlag für den Tarif HOURLY ist ebenfalls nicht enthalten. Alle Preise exkl. MWSt.

HOURLY Pricechart 24.August 2025 HOURLY Basis Preischart für 24.08.2025 - Link zum aWATTar HOURLY Basispreis Chart

Beispiel 1: Die Waschladung

Eine moderne Waschmaschine braucht für einen Waschgang etwa 1,2 kWh Strom.

  • Wer seine Wäsche am Abend um 20 Uhr startete, zahlte bei einem Börsenpreis von 10,93 Cent/kWh rund 0,13 € für die Ladung.
  • Wer dagegen mittags um 14 Uhr wusch, als der Preis bei –0,74 Cent/kWh lag, bekam den Strom rechnerisch sogar „vergütet“. Statt der Kosten gab es einen Bonus von rund 1 Cent.

Das Beispiel zeigt, dass schon kleine Verschiebungen im Alltag einen Unterschied machen.

Beispiel 1: Das Elektroauto

Für eine Teilladung von 20 kWh (ca. 150 km Reichweite) ergeben sich noch deutliche Effekte.

  • Abends um 21 Uhr lag der Preis bei 11,70 Cent/kWh. Für die 20 kWh wurden also 2,34 € fällig.
  • Mittags um 14 Uhr bei –0,74 Cent/kWh hätte das Laden dagegen –0,15 € gekostet. Das heißt: Statt zu zahlen, wäre rechnerisch sogar eine kleine Gutschrift möglich gewesen.

Gerade bei Elektroautos mit größeren Akkus wird der Unterschied massiv: Wer regelmäßig günstige oder sogar negative Preisstunden nutzt, spart jedes Jahr mehrere hundert Euro.

Dynamische Tarife machen Strompreise sichtbar und nutzbar. Während fixe Tarife immer denselben Wert verlangen, konnten flexible Haushalte ihre Waschmaschine oder das Elektroauto in die Mittagsstunden legen und Strom nahezu kostenlos oder sogar vergütet beziehen. Genau solche Tage verdeutlichen, wie eng die Energiewende und die Kostenersparnis für Haushalte miteinander verbunden sind.

Warum Haushalte den Unterschied machen

Oft heißt es: „Mein einzelner Haushalt kann doch keinen Einfluss haben.“ Doch die Summe macht den Unterschied. Mehr als 40 Prozent des Stromverbrauchs in Österreich und Deutschland entfallen auf Haushalte und kleine Gewerbebetriebe. Wenn Millionen Verbraucher ihren Konsum nur ein wenig verschieben, entstehen enorme Effekte für das Gesamtsystem. Dynamische Tarife schaffen den Rahmen, damit jeder Einzelne seinen Beitrag leisten kann, nicht durch Verzicht, sondern durch kluge Planung.

Fazit: Mit Flexibilität doppelt profitieren

Dynamische Tarife sind mehr als nur ein anderes Preismodell. Sie sind ein Werkzeug, um die Energiewende schneller und effizienter umzusetzen. Haushalte sparen Geld, erneuerbare Energien werden optimal genutzt und das Stromnetz bleibt stabil. Wer heute auf Smart Meter und dynamische Tarife setzt, handelt nicht nur kosteneffizient, sondern auch zukunftsorientiert.

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